Fakten zum Klima

Im Netz und auch in öffentlichen Debatten kursieren eine Menge Falschinformationen und Mythen zur Klimakrise. Hier ist es oftmals schwierig zu unterscheiden und zu wissen, welchen Quellen man Vertrauen schenken kann. Hier findet ihr Faktenchecks dazu, was aktueller Stand der Klimaforschung ist und was nicht.

Da es sehr viele wissenschaftlich fundierte und gut erklärte Inhalte und Seiten dazu im Netz gibt, erfinden wir das Rad hier nicht neu. Wir verlinken an dieser Stelle zu bestehenden Seiten und übernehmen Informationen und Erläuterungen, die wir nicht besser abbilden könnten.

  • Gibt es wirklich einen Klimawandel?

    Behauptung: Es gibt (noch) keinen wissenschaftlichen Konsens zum Thema.


    Fakt ist: Weit mehr als 90 Prozent der Klimaforscher sind überzeugt, dass der Mensch den gegenwärtigen Klimawandel verursacht. Es ist wissenschaftlich gesichert und gut belegt, dass menschliche Aktivitäten die Hauptursache der laufenden globalen Erwärmung sind. Diesem Konsens stimmen Wissenschafts-Akademien aus 80 Ländern zu, außerdem viele weitere wissenschaftliche Organisationen und – laut mehrerer Studien – mindestens 97 Prozent der Klimawissenschaftler:innen. 

    mehr
  • Macht der Klimawandel Pause?

    Behauptung: Die globale Erwärmung stoppte 1998. 


    Fakt ist: Es gab und gibt keine "Pause" der Erderwärmung – der Langfristtrend ist lediglich durch natürliche Schwankungen verdeckt worden. Auch nach 1998 hat sich die Erde weiter erwärmt, allerdings zwischen 1998 und 2012 etwas langsamer als in den Jahren davor und danach. Generell verläuft die Erderwärmung nicht in einer geraden Linie. Die Temperaturen schwanken von Jahr zu Jahr. In sehr kurzfristigen Betrachtungen erschien 1998 zwischenzeitlich als Höhepunkt der Erwärmung, weil es aufgrund eines starken El Niño ungewöhnlich heiß ausfiel. Für aussagekräftige Einschätzungen aber müssen längere Zeiträume betrachtet werden – und ab 2014 folgten dann wieder etliche sehr heiße Jahre. Der langfristige Trend zeigt ohnehin klar nach oben.

    mehr
  • Ist vielleicht etwas anderes als der Mensch die Ursache?

    Behauptung: Das Klima hat sich schon immer gewandelt.


    Fakt ist: Das Klima hat stets auf die jeweils wichtigen Einflüsse reagiert – und heute ist der Mensch der stärkste Klimafaktor. In der Tat hat sich das Klima schon oft gewandelt, es reagiert sensibel auf verschiedene Einflüsse. Allerdings können die derzeitigen Klimaänderungen durch die bekannten und gut erforschten natürlichen Mechanismen nicht erklärt werden – es sind unbestreitbar menschliche Einflüsse, die momentan die Erde aufheizen. Dennoch ist ein Blick in die Erdgeschichte lehrreich: Die natürlichen Klimawandel der Vergangenheit zeigen, dass das Klima empfindlich auf ein Energieungleichgewicht reagiert. Aus früheren Klimawandeln lässt sich also weniger etwas über die Ursachen des heutigen lernen, wohl aber über den Ablauf und die Folgen einer Erderwärmung.

    mehr
  • Ist der Klimawandel wirklich (so) schlimm?

    Behauptung: Die Erderwärmung wird Sibirien zur neuen Kornkammer machen.


    Fakt ist: Zwar dürfte in manchen Regionen, etwa Sibirien, die Landwirtschaft vom Klimawandel profitieren – doch weltweit und langfristig überwiegen negative Folgen. Der Klimawandel wirkt sich in unterschiedlichen Regionen der Welt sehr unterschiedlich aus.  Es wird deshalb zweifellos Gegenden geben, in denen sich die Bedingungen für die Landwirtschaft verbessern. Doch in vielen anderen Regionen wird es sehr viel schwieriger, Nahrungsmittel zu produzieren: Mehr Dürren, häufigere Wetterextreme u.a. begleiten die Erderwärmung. Für den Maisanbau im westlichen Afrika zum Beispiel erwarten Forscher deshalb Ertragseinbußen von 20 bis 40 Prozent. Selbst wenn der Klimawandel in Sibirien tatsächlich bessere Ernten bringen sollte, haben Hungernde in Afrika wenig davon. Insgesamt, so die Warnung der Wissenschaft, ist der Klimawandel eine sehr ernste Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit.  Und diese Bedrohung berührt überproportional jene Länder und Bevölkerungsschichten, die schon heute mit Unterernährung zu kämpfen haben.

    mehr
  • Können sich Mensch und Natur nicht einfach anpassen?

    Behauptung: Tiere und Pflanzen werden sich an den Klimawandel anpassen.


    Fakt ist: Der menschengemachte Klimawandel verläuft viel zu schnell, als dass sich die Natur daran einfach anpassen könnte. Zahlreiche Fälle, in denen in der Erdgeschichte Tier- oder Pflanzenarten ausstarben, standen in engem Zusammenhang mit Klimaveränderungen. Weil der gegenwärtige Klimawandel viel schneller verläuft als frühere, ist im Laufe des Jahrhunderts mit besonders schweren Folgen für Fauna und Flora zu rechnen: Die Erde erwärmt sich so rasant, dass sich Arten kaum auf die übliche Weise anpassen können. Zum Beispiel verschieben sich die optimalen Lebensräume infolge der Erwärmung schneller polwärts, als viele Tiere oder Pflanzen wandern können.

    mehr
  • Ist es für Klimaschutz nicht längst zu spät?

    Behauptung: Klimaschutz ist schwierig und viel zu teuer.


    Fakt ist: Die für den Klimaschutz nötigen Technologien gibt es längst, und ihre Kosten sind moderat. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die menschengemachten Treibhausgasemissionen mit bereits heute verfügbaren Technologien drastisch reduziert werden könnten – und dass dies ohne bedeutende Beeinträchtigungen der Wirtschaft möglich ist. Langfristig liegen die Kosten des Klimaschutzes deutlich unter denen, die eine ungebremste Erderwärmung zur Folge hätte.

    mehr
  • Kann man sich auf die Klimaforschung verlassen?

    Behauptung: Wissenschaftler können ja nicht mal das Wetter in vier Wochen halbwegs verlässlich vorhersagen.


    Fakt ist: Die Forschung kann künftige Klimaverhältnisse inzwischen relativ verlässlich vorhersagen. 


    Wetter und Klima sind sehr verschiedene Dinge: Wetter bezeichnet den Zustand der Atmosphäre und kurzfristige Veränderungen darin. Ein Temperaturrückgang um beispielsweise sieben Grad Celsius von einem Tag auf den anderen ist durchaus nicht ungewöhnlich. Klima hingegen ist der langfristige Durchschnitt des Wetters (üblicherweise über mindestens 30 Jahre gemittelt). Hier wären sieben Grad Differenz ein dramatischer Temperatursturz: Als die Erdtemperatur durchschnittlich um sieben Grad Celsius kühler war als heutzutage, lag beispielsweise New York unter einer mehr als eineinhalb Kilometer dicken Eisdecke.


    Weil die Atmosphäre ein chaotisches System ist, sind Vorhersagen für mehr als einige Wochen in der Tat schwierig. Die Klimaforschung jedoch schaut auf langfristige Änderungen, wobei das Wettergeschehen über größere Zeiträume hinweg gemittelt wird. So wird das chaotische Element reduziert – deshalb können computerbasierte Klimamodelle die künftige Entwicklung des Erdklimas inzwischen ziemlich verlässlich vorhersagen.


    mehr

Hast du noch weitere Fragen?

Dann sieh mal hier rein.

mehr